Anti-Bell-Training mit positiver Verstärkung

zwei bellende Hunde
Quelle: depositphotos.com Bellenden Hunden–© cynoclub

Übermäßiges Bellen kann verschiedene Ursachen haben und auch rassebedingt sein. Bevor mit dem Anti-Bell-Training begonnen wird, muss also die Ursache erforscht werden: Möchte der Hund verteidigen, wachen, Aufmerksamkeit bekommen, Hunde oder Menschen begrüßen oder hat er vor etwas Angst, bereitet ihm etwas Stress oder Frust?

Hundeerziehung Fehler
Ein häufiger Fehler von Hundehaltern ist es, mit dem Hund zu schimpfen, wenn er bellt. Dabei wird mit lauter Stimme geschimpft, um das laute Bellen zu übertönen. Für den Hund bedeutet dieses Verhalten: „Super, mein Mensch bellt mit!“ Es bestärkt also den Hund in seinem Bellverhalten.
Hund wird mit einer Zeitung bestraft
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Wenn mit positiver Verstärkung gearbeitet wird, bietet man dem Hund ein Alternativverhalten an und dafür wird er dann belohnt – das gewünschte Verhalten wird somit verstärkt und unterstützt.
Ursachenforschung
Nun kommt es auf die Ursache an, warum ein Hund übermäßig bellt. Zum Beispiel könnte ein Hund unter Trennungsangst leiden und bellt somit immer dann, wenn seine Menschen ihn alleine lassen.

In dem Fall muss wie mit einem Welpen trainiert werden, der noch lernen muss, auch mal eine Zeit lang ohne seine Menschen zu verbringen. Das heißt, man geht in kleinen Schritten vor, lässt den Hund mal für wenige Minuten in der Wohnung, während man die Wäsche im Garten aufhängt oder den Müll runterbringt.

Hundeerziehung Richtig gemacht
Wichtig ist, erst dann wieder die Wohnung zu betreten, wenn der Hund ruhig ist. Würde man die Wohnung wieder betreten, wenn der Hund noch bellt, lernt der Hund: Ich brauche nur genügend zu bellen (meinen Menschen zu rufen) und er kommt zurück zu mir.

Die zeitlichen Abstände werden langsam vergrößert. Um immer rechtzeitig zum Hund zurückkehren zu können, sobald er ruhig ist, kann beispielsweise mit Babyphone gearbeitet werden, sodass man sich für das Training etwas weiter weg bewegen kann.

 

Manche Hunde bellen an der Leine beim Spaziergang, sobald sie einen Artgenossen sehen. Hier kann unter anderem wieder mit einem Signal wie „Schau“ trainiert werden: Der Hund sieht einen Artgenossen, man gibt das Kommando „Schau“ und belohnt, wenn der Hund zum Menschen blickt. Natürlich muss vorher das „Schau“ geübt werden.

Anmerkung: Die beschriebenen Methoden über positive Verstärkung sind Beispiele. Selbstverständlich gibt es keine Einheitsmethode, die für jeden Hund passend wäre. Dennoch ist es mit jedem Hund möglich, mittels positiver Verstärkung Ziele zu erreichen. Dafür bedarf es keine Erziehungshalsbänder oder ähnliche Hilfsmittel. Wichtig ist immer, den einzelnen Hund kennenzulernen und das Training auf diesen Hund abzustimmen. Genau deshalb sollten Erziehungshalsbänder nicht eingesetzt werden: Bei dieser Methode bleibt die Individualität des Hundes unbeachtet.

Oft ist es sinnvoll mit einem Hundetrainer zu arbeiten. Er schaut sich den Hund genauer an und ebenso das Mensch-Hund-Team, denn der Hundehalter muss genauso lernen wie sein Hund, damit Veränderungen herbeigeführt werden können.

Die beste Alternative zum Erziehungshalsband ist ein erfahrener Hundetrainer, aber auch eine Online Hundeschule kann schon eine echte Alternative sein.

Dem Hund das Bellen abgewöhnen

Über Petra 12 Artikel
Mein Hund Paul und ich werden Dich über die verschiedenen Arten von Erziehungshalsbändern aufklären und Dir Alternativen zeigen die oftmals besser funktionieren als ein Erziehungshalsband. Hundeerziehung braucht viel Geduld und keine drakonischen Strafen!